Call: Protest gegen Erdogans Besuch in Deutschland
01.11.2023
Am 17. November wird Bundeskanzler Olaf Scholz Racep Tayyip Erdogan zu einem offiziellen Besuch in Berlin empfangen.
Während sich alle aktuellen Polemiken um Erdogans Unterstützung für die palästinensische Sache (und die Hamas) drehen, sollten wir uns daran erinnern, dass der türkische Autokrat das krasse Gegenteil eines Verfechters der Sache der Unterdrückten ist.
Im vergangenen Monat hat die Türkei einen Großangriff auf Rojava (Nordsyrien) gestartet, um so viel zivile Infrastruktur wie möglich zu zerstören (Kraftwerke, Kliniken, Schulen usw.) und den Bewohnern die Lebensgrundlage zu entziehen.
Dieser Angriff ist nur der jüngste in einer Reihe von wiederkehrenden Angriffen auf das politische Projekt einer staatenlosen, demokratischen, ökologischen, multiethnischen und multikulturellen Gesellschaft auf der Grundlage der Selbstorganisation der Frauen, das von den Völkern der Region unterstützt wird und seit 2013 in den AANES-Gebieten (Autonome Verwaltung von Nord- und Ostsyrien, zu der Rojava gehört) umgesetzt wird.
In Rojava ist die türkische Armee bereits in zwei Gebiete eingefallen und hat Hunderttausende von Menschen vertrieben: die Regionen Afrin (seit März 2018) und Serêkaniyê (Oktober 2019). Pro-türkische Gruppen, die oft aus ehemaligen Daesh-Mitgliedern bestehen, haben Plünderungen und ethnische Säuberungen organisiert: Entführungen, Vergewaltigungen und Morde sind an der Tagesordnung. Und das, während der Rest Syriens sowohl vom diktatorischen Assad-Regime als auch von den verschiedenen radikalen islamistischen Gruppen verwüstet wurde, die heute vom türkischen Regime massiv unterstützt werden.
Als ob das nicht genug wäre, zögert der türkische Staat nicht, ungestraft chemische Waffen einzusetzen, obwohl diese durch alle internationalen Konventionen verboten sind.
Angesichts dieser Angriffe ist es zwecklos, auf die Unterstützung der Staaten zu hoffen: Ein politisches Projekt, das die Staatsform überwinden und ein von unten nach oben funktionierendes Kommunensystem schaffen will, ist eine direkte Bedrohung ihrer Interessen.
Wir können nur auf unsere eigene Kraft zählen, d.h. auf die revolutionären Kräfte, die sich überall auf der Welt organisieren und für die Befreiung der Gesellschaft kämpfen.
Wehren wir uns gemeinsam gegen das, was uns bedroht! Stoppen wir den Faschismus, machen wir Schluss mit der türkischen Straflosigkeit und der westlichen Heuchelei!
Wir sehen uns in Berlin am 18. November 2023 um 11 Uhr auf dem Oranienplatz!
Wir rufen dazu auf, sich an der Demonstration der kurdischen Freiheitsbewegung zu beteiligen, damit Deutschland nicht länger ein Hinterland des türkischen Faschismus ist. Die Beteiligung des deutschen Staates und seiner Rüstungsindustrie am türkischen Imperialismus und Expansionismus, unter Führung der NATO, ist ein Verbrechen!
Geben wir Erdogan nicht die Möglichkeit, Unterstützung für seinen brutalen Krieg in Kurdistan zu gewinnen! Kein ruhiges Hinterland für den türkischen Faschismus!
#SmashTurkishFascism
#Riseup4Rojava
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01.11.2023