Nur einen Tag, nachdem die Demokratischen Kräfte Syriens ihren Sieg über die Banden des Islamischen
Staates in Hasakah verkündet hatten, bombardierten am Abend des 01.02.2022 Dutzende von Kampfjets der
türkischen Luftwaffe gleichzeitig Ziele in Rojava, Sengal und das Flüchtlingslager Maxmur. Die Angriffe, die um
22.00 Uhr Ortszeit begannen, dauerten insgesamt drei Stunden und trafen Dörfer in der Region Dêrik, das Sengal-Gebirge sowie die Stadt Xanesor, das selbstverwaltete Flüchtlingslager Maxmur und dessen Umgebung. Die Propaganda des türkischen Faschismus feierte die Bombardierungen bereits am selben Abend unter dem Namen
„Winter-Adler-Luftoperation“.
Am 2. und 3. Februar beschossen türkische Truppen Dörfer in der Region Dêrik mit Artillerie und Mörsern. Die Region Dêrik war bisher eine Region, in der nur wenige Angriffe stattgefunden haben.
Am 3. Februar wurden Stellungen der Demokratischen Kräfte Syriens in der Nähe von Dirbesiye angegriffen und ein Fahrzeug von türkischen Kampfdrohnen bombardiert.
Auch in der Nähe von Tel Temir, Sheba und Ain Issa finden täglich Angriffe statt.
Wir erwarten, dass diese Angriffe mit hoher Intensität fortgesetzt werden.
Es ist kein Zufall, dass die Angriffe genau zu dieser Zeit stattfinden, sondern sie sind die jüngste Verschärfung der Entwicklung der letzten Monate. Seit letztem Herbst wird das faschistische AKP-MHP-Regime nicht müde, immer wieder mit dem Einmarsch in die befreiten Gebiete der Demokratischen Föderation zu drohen, die Zivilbevölkerung mit wahllosem Artilleriebeschuss und Frontalangriffen zu terrorisieren und mit gezielten und hinterhältigen Drohnenangriffen Selbstverwaltungsarbeiter, Aktivisten der Jugendbewegung und alle, die sich eindeutig auf die Seite der Revolution stellen, zu ermorden.
Die Angriffe des türkischen Faschismus sind vor allem eine direkte Reaktion auf die Niederlage ihrer islamistischen Banden in Hasakah, wo es der organisierten und bewaffneten Bevölkerung des Nordostens Syriens, ihren Verteidigungs- und Sicherheitskräften, nach einer Woche harter und aufopferungsvoller Kämpfe erneut gelungen ist, die Terroristen des Islamischen Staates zu besiegen. Der Angriff in Hasakah, der am 20. Januar, dem vierten Jahrestag des türkischen Angriffs auf Afrin im Jahr 2018, begann, zielte nicht nur darauf ab, einige inhaftierte Islamisten zu befreien, sondern das gesamte Gebiet zwischen Hasakah, Deir-az-Zor und Raqqa unter Kontrolle zu bringen und erneut die Errichtung des Khalifats zu verkünden, das im Jahr 2019 zerschlagen wurde.
Die Unterstützung der islamistischen Banden durch den türkischen Staat verfolgt das Ziel die Selbstverwaltung in Nord-Ost-Syrien und die Selbstverwaltung in Şengal zu zerschlagen. Den demokratischen Konföderalismus und multi-ethnisches Zusammenleben direkt vor der eigenen Grenze zu dulden kann der türkische Faschismus sich nicht
erlauben. Zu sehr stellt es seine Herrschaft und seinen Rassismus in Frage.
Die neuerliche Intensivierung der Angriffe auf Rojava, Şengal und Maxmur sind Teil einer langfristigen Strategie die kurdische Freiheitsbewegung bis 2023 zu zerschlagen. Der türkische Faschismus dehnt dabei seine Angriffe auch auf Regionen wie Dêrik aus, die bisher wenig vom Krieg in Nord-Ost-Syrien betroffen waren.
Den neuerlichen Angriffen müssen wir uns entschieden entgegenstellen! Die Angriffe auf Rojava sind auch Angriffe auf unsere Träume und Wünsche nach einer befreiten und demokratischen Gesellschaft.
Dementsprechend sind Angriffe auf Rojava Angriffe auf die antifaschistischen und antiimperialistischen Kräfte weltweit!
Der türkische Faschismus ist auf die politische und wirtschaftliche Unterstützung der imperialistischen kapitalistischen Staaten und ihrer Industrieunternehmen angewiesen.
Ohne die NATO-Statten und die Rüstungsexporte und Investitionen wäre der türkische Faschismus nicht in der Lage seine Angriffe durchzuführen.
Dort müssen wir ansetzen, die Kräfte des Kapitals und der Macht sind international miteinander vernetzt und die imperialistischen Staaten befinden sich in einem gemeinsamen Krieg gegen die Gesellschaft.
Deshalb ist unser Widerstand ein internationaler Widerstand, wir müssen die Unterstützer und Kollaborateure in unseren Ländern, in unseren Staaten markieren, blockieren und zur Verantwortung ziehen.
Blockiert die Rüstungsindustrie, die Investmentbanken und Fonds, die in die türkische Wirtschaft investieren.
Es ist unsere Verpflichtung als internationale demokratische Kräfte entschieden gegen die Angriffe des türkischen Faschismus vorzugehen und eine internationale Front gegen ihn zu bilden!
Darauf, dass 2023 das Ende des AKP-MHP Regimes kommen möge!
Werdet Aktiv! Blockiert, Stört, Besetzt!
Riseup4Rojava!
Die Revolution in Rojava wird leben, der türkische Faschismus wird zerschlagen
werden!
Riseup4Rojava Koordination 03.02.2022